Oberstufe 2016/17
In der Oberstufe nehmen die Schülerinnen und Schüler verschiedene Praktika wahr. So erhalten sie erste Einblicke in die Berufswelt. Neben den Praktika besteht die Berufsvorbereitung an der Burg-Landshut-Schule aus der Beratung durch die Agentur für Arbeit und dem Fach Arbeitslehre. In der Oberstufe erhalten die Schülerinnen und Schüler Arbeitslehre als weiteres Hauptfach. Das Fach Arbeitslehre ist unterteilt in Gesundheit und Pflege, Werken und Hauswirtschaft.
Hauswirtschaft
Die Schülerinnen und Schüler bereiten einmal pro Woche für ihre Mitschüler ein komplettes Mittagsessen zu. Sie erlernen hierbei unter anderem Methoden der Arbeitsplatzgestaltung sowie fachgerechte Zubereitung von Speisen und das Lesen und Arbeiten nach Rezepten. Im theoretischen Teil erhalten die Schülerinnen und Schüler Einblicke in die Grundfragen der Ernährung und Kosten-Kalkulation, artgerechte Tierhaltung und umweltbewusstes Verhalten. Berufliche Möglichkeiten bieten sich im Beruf des Beikochs und anschließender Lehre als Koch oder als Hauswirtschafterin.
Gesundheit und Pflege
Den Schülern werden ab Klasse 7 Einblicke und Kenntnisse im Bereich der Kranken – und Altenpflege nahegebracht. In unserem schuleigenen Pflegeraum lernen die Schüler die Grundlagen der Pflege von älteren Menschen kennen, z. B. das An- und Auskleiden, die Ganzkörperpflege, Hilfestellungen beim Aufstehen und Mobilisieren, das Anreichen von Mahlzeiten, sowie das Messen der Vitalzeichen. Des Weiteren dient der Unterricht der beruflichen Orientierung, Steigerung der sozialen Kompetenz (Wertschätzender Umgang mit pflegebedürftigen Menschen). Dadurch erfolgt eine Stärkung des Selbstwertgefühls.
Werken
Im Arbeitslehrebereich Werken sammeln die Schülerinnen und Schüler Erfahrungen mit verschiedenen Werkstoffen, wie z.B. Holz oder Metall, sowie den dazugehörigen Arbeitsgeräten (z.B. Säge, Bohrer, verschiedene Maschinen). Auch in diesem Bereich steht die Praxis im Mittelpunkt.
Altenzentrum St. Nikolaus kooperiert mit Burg-Landshut-Schule
Um sich beruflich zu orientieren sowie die soziale Kompetenz und das Selbstwertgefühl zu steigern, besuchen Schüler der Burg-Landshut- Schule in Bernkastel-Kues regelmäßig unser Altenzentrum St. Nikolaus. Von den Treffen profitierten nicht nur die jungen Gäste, sondern auch die Bewohner des Hauses.
Die Schüler der 7. und 8. Klasse werden im Rahmen der Arbeitslehre in den Fächern Hauswirtschaft, Werken sowie Gesundheit & Pflege unterrichtet. Um den Unterricht im Bereich Gesundheit & Pflege so praxisnah wie möglich zu gestalten, arbeitet die Förderschule mit dem Altenzentrum St. Nikolaus zusammen. Einmal pro Woche besuchen die Schüler mit ihrer Lehrerin Simone Lex das Altenzentrum. Die Siebtklässler kommen immer dienstags, die Achtklässler donnerstags – und dies über das gesamte Schuljahr hinweg. „Bei uns erhalten die Schüler Einblicke in die Strukturen und Abläufe in einem Altenzentrum sowie in die alltäglichen Aufgaben in der Betreuung, Pflege und Hauswirtschaft“, so Einrichtungsleiter Ralf Juchem.
In der Förderschule, die über einen eigenen Pflegeraum verfügt, lernen die Schüler die Grundlagen der Pflege von älteren Menschen kennen, beispielsweise das An- und Auskleiden, das Waschen, Hilfestellungen beim Aufstehen und Mobilisieren, das Anreichen der Mahlzeiten, aber auch das Messen der Vitalzeichen. Bei ihren Besuchen im Altenzentrum können die Schüler ihre erworbenen Kenntnisse dann vertiefen und unter Anleitung zum Teil direkt anwenden. „Schüler, die anfangs Berührungsängste hatten, konnten diese in der Regel überwinden. Einige möchten sogar später im pflegerischen Bereich oder in der Betreuung tätig werden“, so Lehrerin Simone Lex, selbst examinierte Krankenschwester und Erzieherin. Ihre Beobachtung: „Gerade die verhaltens-auffälligen Schüler zeigen oftmals sehr viel Empathie und Geduld im Umgang mit den Bewohnern.“
Die Bewohner freuen sich sehr über die wöchentlichen Besuche der Schüler. „Die Senioren erfahren durch die Schüler nicht nur Aufmerksamkeit und Wertschätzung, sondern auch Abwechslung vom Alltag“, so Ralf Juchem. Zudem lernen sie den Sprachgebrauch und die Umgangsformen der heutigen Jugend kennen und erfahren mehr über deren Zukunftswünsche und Ängste. Im Gegenzug geben die Senioren in den gemeinsamen Gesprächsrunden ihre Erfahrungen an den Nachwuchs weiter. Für die Unterstützung der Schüler bei verschiedenen Aktivierungsangeboten, darunter Spaziergänge, Brettspiele, Kegeln und Basteln, sind die Bewohner sehr dankbar und schätzen das Engagement der jungen Gäste.
Astrid Klettenheimer
Quellenangabe: Artikel aus Unternehmensmagazin „Miteinander“ (Ausgabe Winter 2016/2017) der St. Raphael Caritas Alten- und Behindertenhilfe GmbH, www.st-raphael-cab.de